DOKU.ARTS
Zeughauskino Berlin
10.09.–12.10.2014

Dr. Balázs Varga

György Pálfi’s Final Cut – Ladies and Gentlemen (2012) ist ein komplett aus anderen Filmen – insgesamt mehr als 450 – montierter Film, der die gesamte Filmgeschichte abdeckt, von frühen Stummfilmen über Hollywood-Klassikern bis hin zu Kultfilmen und aktuellen Blockbustern. Varga analysiert den Film aus der Perspektive seiner kreativen Strategien: Er hinterfragt die Normen des Continuity Editing, des Handlungsverständnisses, der Einbeziehung der Zuschauer, der Identifizierung mit den Charakteren und der Umgehung/Aushebelung des Urheberrechts. Der Film durfte aus rechtlichen Gründen nur auf Festivals und Sonderveranstaltungen gezeigt werden, wurde aber in Ungarn als „Lehrmaterial“ in Form einer DVD-Beilage eines Buches über den Film selbst herausgegeben.

Balázs Varga ist Dozent für Filmwissenschaften an der Eötvös Loránd Universität in Budapest in Ungarn. Er schreibt und lehrt über den modernen und zeitgenössischen Film in Ungarn, den zeitgenössischen europäischen Film und Dokumentarfilme und ist einer der Mitbegründer von Metropolis, einer Fachzeitschrift für Filmtheorie und -geschichte. Sein fortlaufendes Forschungsprojekt befasst sich mit der ungarischen Filmindustrie der Nachkriegszeit und der sich im Wandel befindenden kulturellen Bedeutung des ungarischen Films. Sein Buch Final Cut: Introduction to Film Analysis, in dem er György Pálfis Film im Kontext der Film- und Kulturwissenschaften bespricht, wurde 2013 auf Ungarisch veröffentlicht.