DOKU.ARTS
Zeughauskino Berlin
09.09.–27.09.2015

Architekturen im Film

Der Architektur wird häufig eine geheimnisvolle Nähe zum Kino nachgesagt. Praktisch gestaltet sich die Darstellung von Architektur im Film jedoch schwierig. Da sind zum einen die unterschiedlichen Dimensionen: Wie lässt sich etwa die monumentale Wirkung von Architektur mit der Liebe zum Detail, der Subtilität des Kinos vereinbaren? Daneben besteht das Problem der Bewegung. Während die Architektur als von Natur aus statisch und ausgewogen gilt, ist der Film das Produkt permanenter Bewegung. Und während sich die Struktur und Architektur eines Ortes beim Betreten häufig sofort erschließt, wird sie im Film zum komplizierten Labyrinth. Nicht zuletzt divergieren Architektur und Film in ihrer Bedeutung, denn Architektur ist Funktion, das Kino dagegen Fiktion. Auch wenn die Konfrontation zwischen Architektur und Film kein einfaches Unterfangen ist, stellt sie immer wieder die Frage nach dem Kino selbst.

Stan Neumann

Stan Neumann wuchs in Prag auf, bevor er nach Paris zog, um zu studieren und als Cutter zu arbeiten. Dort begann er 1989, seine eigenen Filme zu drehen, unter anderem Paris, roman d‘une ville (1990), The Last Marranos (1991), Nadar, photographer (1994), A House in Prague (1997), Apparatchiks and Businessmen (2000), The Language Doesn‘t Lie (2004), Stargazer (2009) und Austerlitz (2014). Neben seiner Regiearbeit stellt Stan Neumann zusammen mit Richard Copan seit 1994 die Arte Film Kollektion Architectures und seit 2008 die Kollektion Photo zusammen.